KI in Action: Früherkennung von Zahlungsausfällen mit Generativer KI und Machine Learning

Komplexe Datenarchitekturen, Machine Learning und Generative KI – das sind zweifellos die Schlagworte unseres Jahrzehnts. Sie stehen für grenzenlose Möglichkeiten, rasante Wachstumspotenziale und eine unausweichliche Zukunft für Unternehmensprozesse und Wertschöpfung.

Doch wie können mittelständische Unternehmen schon heute dieses Potenzial nutzen und ihren großen Mehrwert freisetzen? In diesem Blogbeitrag möchten wir einen konkreten Use Case vorstellen:

Wir integrieren Machine Learning und Generative KI in die bestehende Dateninfrastruktur eines mittelständischen Unternehmens, um drohende Zahlungsausfälle frühzeitig zu erkennen und den Weg für nachhaltige Prozessmodernisierung zu ebnen.

Investitionen mit Maß und Ziel

Mein Professor sagte immer: „Technologie muss den Menschen folgen und nicht andersherum.“ Wir finden auch, das gilt auch für die Geschäftswelt. Funktionierende Geschäftsprozesse können nicht komplett umgekrempeln werden und Investitionen in neue IT und KI müssen durchdacht sein. Transformation und Modernisierung benötigen Zeit und Motivation. Genau deshalb ist es so wichtig, vorhandene Strukturen im Unternehmen zu nutzen, KI an bestehende Prozesse anzupassen und schon früh erste Mehrwerte zu realisieren.

Die fachliche Perspektive

In unserem Use Case geht es darum, dass ein Unternehmen jährlich einen siebenstelligen Betrag verliert, weil Kunden aus verschiedenen Gründen ihre Rechnungen nicht bezahlen. Das kann an Insolvenz, Illiquidität oder allgemeiner Zahlungsunfähigkeit liegen.

Das Unternehmen verfügt bereits über eine bestehende Datenarchitektur mit umfangreichen Kunden- und Buchhaltungsdaten, die in einem Reporting-Format für seine Außendienstmitarbeiter bereitgestellt werden. Auf dieser Datenbasis trainieren wir ein Ensemble-Modell, das mit hoher Genauigkeit drohende Zahlungsausfälle vorhersagen kann. Zusätzlich nutzen wir Generative KI, um interne Kommentare von Mitarbeitern zur Zahlungszuverlässigkeit und Bonität der Kunden zu quantifizieren. Diese aufbereiteten Informationen fließen wiederum in das Modell ein und erhöhen die Prognosequalität weiter.

Diese KI-Implementierung erreicht 3 Ziele:

  • Zahlungsausfall verringern
    • Mit der Früherkennung von Risikokunden kann das Unternehmen bei gefährdeten Kunden Maßnahmen ergreifen, um die potenzielle Schadenssumme zu verringern.
  • Potenziale wertvoller Daten freisetzen
    • Indem wir Kommentare zu Schufa- und Creditreform-Auskünften klassifizieren, wandeln wir schwer verarbeitbare Texte in quantifizierbare Daten um, die sich effektiv analysieren lassen. Gleichzeitig stärkt die KI-gestützte Aufbereitung dieser Daten die Vorhersageleistung und demonstriert den konkreten Nutzen Generativer KI für das Unternehmen.
  • Vertriebsprozesse durch kundenindividuelle Risiko-Scores anreichern
    • Auf Basis aktueller Risiko-Scores kann das Unternehmen gezielt Maßnahmen planen – zuverlässige Kunden etwa durch Rabatte und Marketingkampagnen belohnen und weniger verlässliche Kunden durch angepasste Preisstrukturen motivieren. Gleichzeitig schafft die neu gewonnene Transparenz die Grundlage für nachhaltige Prozessoptimierungen und eine langfristige geschäftliche Transformation.

Die technische Perspektive

Unser KI-Ensemble liefert eine objektive, mathematisch fundierte Vorhersage des Zahlungsausfallrisikos mit hoher Genauigkeit. In Tests mit bislang ungesehenen Daten „erwischen“ wir 70 % aller ausfallgefährdeten Kunden – ohne dabei falsch-positive Alarme zu erzeugen. Diese robuste Performance erzielen wir durch ein zweistufiges Verfahren:

  1. Ein Isolation-Forest-Modell identifiziert mögliche Anomalien im historischen Kauf- und Zahlungsverhalten.
  2. Ein Random-Forest-Modell nutzt die Ergebnisse aus der Anomalie-Erkennung in Kombination mit weiteren Merkmalen, um das Ausfallrisiko präzise vorherzusagen.

Basierend auf den Ergebnissen dieser Modellsequenz ordnen wir jedem Kunden eine Schulnote zu, die dessen prognostizierte Zahlungszuverlässigkeit widerspiegelt. Diese intuitive Kennzahl ermöglicht es auch Fachanwendern, schnell fundierte Entscheidungen zu treffen.

KI-Workflow: Berechnung der Noten

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